Jetzt treten sie wieder an, die von Unwissenden arglos „Matatoren“ genannten. Sie schlagen heftig mit ihren Schwertern auf die Schilde - symbolisch gesprochen. Dabei veranstalten sie einen Höllenlärm – bisweilen ganz real. Den Saal mit aufpeitschenden Reden zu kochen bringen, In TV-Duellen in niederster US-Manier den Gegner in die Knie zwingen, auf Markplätzen den Volkstribun geben – das ist alles so entsetzlich retro. Da steht immer der starke Führer als Speerspitze in der Schlachtreihe, einer der nach Macht strebt. Gefragt sind Anspruch, Auftreten, Redegewandtheit, Strategie und Taktik. Man beschimpft sich gegenseitig, wie Boxer vor dem Duell. Gelegentlich gilt das auch für das Niveau der Rede.
Mit politischem Inhalt hat das zunächst herzlich wenig zu tun. Der kommt zumeist auch in deutlich bescheidenerem Gewande daher. Er muss auch nicht erst in den letzten Wochen vor der Wahl ausgepackt werden. Die Parteien hatten satte vier Jahre Zeit, ihn zu formulieren, zu schleifen und bekannt zu machen. Regierungsparteien hatten sogar die Chance sie - im Rahmen eventueller Koalitionszwänge – in die Wirklichkeit umzusetzen. Stattdessen sollen dem unschlüssigen Volk eingängige Versprechen in einer Hau-ruck Kampagne „verkauft“ werden, wie ein neues Waschmittel. Zählt vielleicht für den Erfolg am Ende noch das höhere Werbe-Budget?
Unbequeme Wahrheiten werden dabei gerne im stillschweigenden, parteiübergreifenden Konsens der „politischen Mitte“ ausgeklammert. Damit wollen die etablierten Parteien mit Regierungschance ihre Wählerschaft nicht verschrecken. Das tun dafür die Outlaws am linken und am rechten Rand. Wer Tabuthemen aufspüren will, darf gerne einmal rechts hineinhören – nicht jedoch bei den „End-Lösungen“. Wer bissige, aber kluge Kommentare vorzieht, ist links ganz gut bedient – weniger bei deren praktischer Wirksamkeit. Links, rechts – wird damit eigentlich noch der richtige Diskursraum aufgespannt? Können wir mit solchen vergangenheitsbezogenen, tief verschanzten Positionen eigentlich den Herausforderungen der Zukunft begegnen?
Wie wollen wir denn mit der digitalen Transformation unserer Gesellschaften umgehen, wenn Kollege KI unsere tradierten Jobs besser und billiger ausfüllen kann? Haben wir auch Themen jenseits von Ausländermaut und Rentenaltersobergrenze? Was ist denn mit Flüchtlingsströmen, Massenmigration, clash of civilisations, Überbevölkerung, wachsender Ungleichheit der gesellschaftlichen Gruppen, Endlichkeit der Ressourcen, zusammenbrechenden ökonomischen und ökologischen Systemen, Wirtschaftstheorien ohne Wachstumsprämisse, …? Jenseits der Stammtische gibt es ausreichend spannende Themen, über die es sich lohnt angstfrei und ruhig, aber ernsthaft zu diskutieren, sie prinzipientreu anzugehen, ohne gleich mit vorschnellen Lösung auftrumpfen zu wollen.
Wieso eigentlich Wahlkampf? Was hat denn wählen mit kämpfen zu tun? Ich will gar keine besiegten politischen Gegner auf dem Felde der Ehre erschlagen zurückgelassen sehen. Diese ganze kriegslüsterne Rhetorik ist doch völlig fehl am Platz. Wir sind auch nicht in einem Fußballspiel zum Abreagieren und heiser Brüllen. Es geht um die richtigen Weichenstellungen für unsere Zukunft.
Aber vielleicht sind die Weichen auch schon gestellt und wir wissen es nur noch nicht. Wenn Kollege KI in Zukunft vielleicht Arzt oder Rechtsanwalt sein kann, dann sollte es doch eine Kleinigkeit sein, auch den Job des Politikers durch Algorithmen übernehmen zu lassen.
Wenn wir uns die aktuell zur Wahl stehenden Alternativen ansehen, können wir nur hoffen, dass diese Übernahme noch rechtzeitig stattfindet – gewissermaßen als childhoods end.
Mit politischem Inhalt hat das zunächst herzlich wenig zu tun. Der kommt zumeist auch in deutlich bescheidenerem Gewande daher. Er muss auch nicht erst in den letzten Wochen vor der Wahl ausgepackt werden. Die Parteien hatten satte vier Jahre Zeit, ihn zu formulieren, zu schleifen und bekannt zu machen. Regierungsparteien hatten sogar die Chance sie - im Rahmen eventueller Koalitionszwänge – in die Wirklichkeit umzusetzen. Stattdessen sollen dem unschlüssigen Volk eingängige Versprechen in einer Hau-ruck Kampagne „verkauft“ werden, wie ein neues Waschmittel. Zählt vielleicht für den Erfolg am Ende noch das höhere Werbe-Budget?
Unbequeme Wahrheiten werden dabei gerne im stillschweigenden, parteiübergreifenden Konsens der „politischen Mitte“ ausgeklammert. Damit wollen die etablierten Parteien mit Regierungschance ihre Wählerschaft nicht verschrecken. Das tun dafür die Outlaws am linken und am rechten Rand. Wer Tabuthemen aufspüren will, darf gerne einmal rechts hineinhören – nicht jedoch bei den „End-Lösungen“. Wer bissige, aber kluge Kommentare vorzieht, ist links ganz gut bedient – weniger bei deren praktischer Wirksamkeit. Links, rechts – wird damit eigentlich noch der richtige Diskursraum aufgespannt? Können wir mit solchen vergangenheitsbezogenen, tief verschanzten Positionen eigentlich den Herausforderungen der Zukunft begegnen?
Wie wollen wir denn mit der digitalen Transformation unserer Gesellschaften umgehen, wenn Kollege KI unsere tradierten Jobs besser und billiger ausfüllen kann? Haben wir auch Themen jenseits von Ausländermaut und Rentenaltersobergrenze? Was ist denn mit Flüchtlingsströmen, Massenmigration, clash of civilisations, Überbevölkerung, wachsender Ungleichheit der gesellschaftlichen Gruppen, Endlichkeit der Ressourcen, zusammenbrechenden ökonomischen und ökologischen Systemen, Wirtschaftstheorien ohne Wachstumsprämisse, …? Jenseits der Stammtische gibt es ausreichend spannende Themen, über die es sich lohnt angstfrei und ruhig, aber ernsthaft zu diskutieren, sie prinzipientreu anzugehen, ohne gleich mit vorschnellen Lösung auftrumpfen zu wollen.
Wieso eigentlich Wahlkampf? Was hat denn wählen mit kämpfen zu tun? Ich will gar keine besiegten politischen Gegner auf dem Felde der Ehre erschlagen zurückgelassen sehen. Diese ganze kriegslüsterne Rhetorik ist doch völlig fehl am Platz. Wir sind auch nicht in einem Fußballspiel zum Abreagieren und heiser Brüllen. Es geht um die richtigen Weichenstellungen für unsere Zukunft.
Aber vielleicht sind die Weichen auch schon gestellt und wir wissen es nur noch nicht. Wenn Kollege KI in Zukunft vielleicht Arzt oder Rechtsanwalt sein kann, dann sollte es doch eine Kleinigkeit sein, auch den Job des Politikers durch Algorithmen übernehmen zu lassen.
Wenn wir uns die aktuell zur Wahl stehenden Alternativen ansehen, können wir nur hoffen, dass diese Übernahme noch rechtzeitig stattfindet – gewissermaßen als childhoods end.
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